ATelier Sarajewo
Ab 2004 unterhielt die Österreichische Kulturvereinigung (ÖKV; www.kulturvereinigung.at) ein Büro im Gebäude der Universität Sarajewo. Gleich zu Beginn – die baulichen und seelischen Wunden des Bürgerkriegs waren noch deutlich wahrnehmbar – wurde mit dem „Atelier Sarajevo“ ein Angebot für gemeinsames kreatives Gestalten an die Kinder der Stadt eingerichtet. Zunächst sogar im damals leerstehenden Raum an der „Attentatsecke“, in dem heute eine Dokumentationsausstellung gezeigt wird. Die Nachfrage bei Kindern wie Eltern war enorm, die Resonanz positiv, die Zusammenarbeit mit der lokalen Kunstakademie funktionierte gut. 2008 wurde dieses Projekt sogar mit dem mobilkom austria award ausgezeichnet und dieser von Kofi Anan persönlich überreicht. Aber bald erlahmte die Ambition der lokalen Partner und das Projekt konnte nicht weitergeführt werden.
2018 ging es dann darum zu prüfen, in welcher Form die Aktivitäten der ÖKV in Sarajewo sinnvoll weitergeführt werden könnten. In einer Studie wurden zunächst die Auslandskulturaktivitäten Österreichs und auch anderer Länder untersucht und detailliert dokumentiert. Es zeigte sich, dass gerade ein Angebot wie jenes des Ateliers für Kinder eine Lücke schließen könnte, wenn man es als permanente Einrichtung etablieren würde.
RIGEWA Architekten (Wien) entwickelten eine praktikable Lösung für ein Gebäude im Bereich des Museumsbezirks von Sarajewo. Sowohl die Bau- als auch die Betriebskosten wurden errechnet und es stellte sich heraus, dass der Aufwand höchst überschaubar wäre. Leider zog man es vor, entgegen unseren Empfehlungen ein Österreichisches Kulturforum in Sarajewo neu einzurichten. Mit wesentlich höheren laufenden Kosten als das ATelier Sarajewo verursachen würde.